Hornissenschutz beim NABU Ravensburg


Der NABU-Ravensburg sieht seine Hauptaufgabe in der Entwicklung des Artenschutzes und dem Erhalt der natürlichen Vielfalt im Raum Ravensburg. Somit versuchen wir Habitate von geschützen Arten zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln.



Umsiedlungs- und Absaugkästen für Hornissen

Der Hornissenschutz wird von Jahr zu Jahr wichtiger für unsere Naturschutzgruppe. Aus deisem grund haben wir mittlerweile drei ausgebildete Sachverständige für Wespen- und Hornissenschutz bei der Umweltakademie Baden -Württemberg  ausgebildet, welche in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Ravensburg die Bevölkerung mit Rat und Tat unterstützt.

 

Da bei mögliche Umsiedlungen von Wespen und Hornissenvölkern ein hoher Bedarf von Hornissen- und Wespenkästen entsteht, hat der NABU Ravensburg unter Anleitung von Jan Erik Ahlborn einen Umsiedlungskasten entwickelt, welcher eine schnelle Rückführung der abgesaugten Arbeiterinnen zu ihrer Königin sicherstellt. Auch die Absaugung wird sehr tierschonend durchgeführt, und  das Material des Hornissenkastens ist aus sehr nachhaltigen Siebdruckplatten ausgewählt.

 

Anfragen per Email für Wespen- oder Hornissenumsiedlungskästen:




Hornissenschutz in der Praxis


Streng geschützt
Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Nestes ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden möglich. Ängstliche oder nicht informierte Bürger, die sich durch Hornissen bedroht fühlen, wenden sich immer wieder an die Feuerwehr oder an eine Schädlingsbekämpfungsfirma, um ein vermeintlich störendes Nest entfernen zu lassen. Bei kritischer Lage genügt oft auch die elementare Absicherung des Nestes, etwa durch Anbringen von Fliegendraht im Bereich von Gebäuden oder der Anlage von einfachen Zäunen und Sichtblenden bei Nestern in der Nähe belebter Plätze.


Anfang Mai erwacht eine im Herbst des Vorjahres geborene und begattete Jungkönigin aus ihrem Winterschlaf. Der Frost konnte ihr wenig anhaben, denn sie hat im Holz eines morschen Baumes oder im Erdreich den Winter überstanden. Zuerst unternimmt sie nun Erkundungsflüge nach einem geeigneten Nistplatz und stillt ihren Hunger am Saft blutender Bäume; erste Beuteinsekten werden gefangen.


Da natürliche Baumhöhlen selten geworden sind, sucht sie sich häufig eine Ersatzhöhle im menschlichen Siedlungsbereich. Solche gern aufgesuchten Nistplätze sind alte Schuppen, Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen, Winterverkleidungen am Dach, aber auch Rollladenkästen und Nischen in Dachböden. Hier heftet sie zunächst einen kleinen Stiel aus selbstgefertigtem Baumaterial an die Decke der Nisthöhle und formt anschließend an dessen Ende die ersten sechseckigen Wabenzellen aus. An die ersten Zellen baut sie bis zu 40 oder 50 weitere an, bald werden alle mit einem Ei belegt sein. Nach fünf bis acht Tagen entsteht daraus jeweils eine kleine Larve. Diese entwickelt sich über ein Puppenstadium zu einer Hornisse.


Bild: Hornissenschutz NABU Ravensburg
Foto: NABU Ravensburg - Ein Hornissen-Nistkasten aus Holzbeton am Rand einer Streuobstwiese.